Wie war das vor 2000 Jahren? Hirten und Weise aus dem Morgenland waren die Ersten, die das Wunder der Heiligen Nacht in einem ärmlichen Stall in Bethlehem erleben durften. Jeder gab das, was er von dem Seinen gern verschenkte ohne dabei seine Existenz zu gefährden. Zurück blieb Liebe und Wärme.
Heute wird die Geschichte immer noch gelesen, erzählt, gespielt, musiziert und gesungen. Und wie verändert wir sie auch erzählen mögen, zurück bleiben diese beiden Dinge, Liebe und Wärme.
Eine wunderbare „Nacherzählung“ ist das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, das seit einigen Jahren wieder in der Stiftskirche Gernrode aufgeführt wird. Auch wenn die Stiftskirche mitunter als eine der kältesten Kirchen Deutschlands anmutet, gingen Musiker, Chorsänger, Solisten und die Zuhörer mit eben dieser inneren Wärme nach der Aufführung nach Hause. „Heute ist Weihnachten geworden“ war der Satz eines Mitwirkenden, der das Gefühl nicht besser beschreiben kann.
Doch wer kann das Weihnachtsoratorium hören? Nur die Weisen? Die mit Gold, Weihrauch und Myrrhe? Die Preise steigen allerorts, so auch die für Musiker und Orchester. Das zu Recht, weil diese damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Konsequenz daraus, die Eintrittspreise steigen. Kultur wird teurer. Und dabei ist ein Weihnachtsoratorium weit mehr als Kultur. Es ist die in Wort und Musik gefasste frohe Botschaft von dem Wunder der Heiligen Nacht. Ob wir dahinter eine christliche Botschaft oder nur eine wunderbare Musik sehen, eines ist uns seit 2000 Jahren allen gleich, wir halten Weihnachten für ein Fest, von dem eine Veränderung, ein Wunder ausgeht, das wir nicht so recht fassen können aber das irgendetwas mit Frieden, Liebe, Wärme, Segen, Rettung… zu tun haben muss und sei es auch nur für ein paar wenige Minuten oder Stunden. Ich wünschte mir, dass möglichst viele die Botschaft in diesem Jahr hören können, auch die, denen es an Gold, Weihrauch und Myrrhe mangelt.
Sie können diesen Wunsch unterstützen, indem Sie Patenkarten erwerben. Wie funktioniert es.
Sie kaufen eine, zwei oder auch mehr Karten, zusätzlich zu denen, die Sie vielleicht für sich kaufen. Die zusätzlichen Karten verbleiben im evangelischen Pfarramt Gernrode und werden von dort an Menschen weitergegeben, die sich eine Eintrittskarte selbst nicht leisten können. Wer die Karte dann erhält, bleibt für Sie anonym. Vorteil bei der Patenkarte: Sie erhalten eine Spendenquittung.
Jedes Jahr spielen wir in Krippenspielen zu den Christvespern die Geschichte der Heiligen Nacht mit Christkind, Maria und Joseph, den Engeln, Hirten und Weisen. Alle bringen Geschenke mit. Machen auch Sie ein Geschenk und lassen Sie aus diesem Spiel Ernst werden.
Patenkarten können Sie nur im Evangelischen Pfarramt Gernrode, Burgstr. 3, 06485 Gernrode erwerben oder telefonisch unter 039485/275 vorbestellen. Eintrittskarten erhalten Sie in den Tourist-Informationen Quedlinburg und Ballenstedt. Der Vorverkauf beginnt ab dem 1. Advent, 27.11.2022.
Für die evangelische Kirchgemeinde Gernrode
Eckhart Rittweger
Kirchenmusiker an der Stiftskirche Gernrode